Gesundheit

Über Gesundheit & Fitness zur Leistungsfähigkeit

Seit nunmehr 100 Jahren wird der Große Münsterländer auf Arbeitswillen und Leistung gezüchtet. Um diese Fähigkeiten abrufen zu können, muss ein Hund physisch wie psychisch gesund sein. Hunde, die gesundheitlich angeschlagen sind, können nur begrenzt auf der Jagd eingesetzt werden. Der Große Münsterländer gilt als eine äußerst robuste und widerstandsfähige Rasse. Deshalb ist das Interesse selbstverständlich hoch, den Großen Münsterländer genetisch gesund und vital zu erhalten. Dies ist quasi existenziell für die Rasse, denn die gesamte Zucht im VGM ist leistungsbasiert.

 

Damit der GM auch noch in der Zukunft als robust und wesensfest bekannt ist, sind Verband, Züchter aber auch Eigentümer gefragt, miteinander zu kommunizieren und sich an Ergebnissen zu beteiligen. Da sich viele Besitzer oftmals erst Gedanken über Gesundheitsuntersuchungen machen, wenn es - A - zu spät ist (sprich der Hund eine Diagnose erhalten hat), oder - B - sie für ihren GM eine Zuchtzulassung in Erwägung ziehen, möchten wir hiermit zum Nachdenken anregen. Denn: Untersuchungen sind nicht nur für den Verband oder den Züchter wichtig – auch Sie als Führer profitieren von den Auswertungen.

 

Gesundheitliche Daten kann man dem Verband durch die Untersuchungen auf Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) zugänglich machen (beide Untersuchungen sind ein Kriterium für eine mögliche Zuchtfreigabe). Der VGM arbeitet hierfür mit einem unabhängigen Tierarzt als Gutachter zusammen, der den Grad der HD/ED eines jeden einzelnen Hundes festlegt. Zudem steht es jedem Eigentümer eines GM natürlich frei, weitere Untersuchungen durchzuführen, wie zum Beispiel ein Test auf erbliche Augenerkrankungen.

 

Um möglichst viele Daten über einen Wurf zu sammeln und somit Rückschlüsse für die weitere Zucht zu gewinnen, ist der VGM sehr interessiert daran, dass auch gesundheitliche Daten von Großen Münsterländern ohne Zuchtabsichten, vorliegen. Je mehr, desto eher können positive Eigenschaften gefördert und auf negative Aspekte reagiert werden. Hier sind also vor allem die Eigentümer eines GM gefragt, aktiv zu werden. Sie haben es in der Hand, wohin die Reise geht.

 

Darüber hinaus, wird der VGM aber auch selbst aktiv, denn von jedem Zuchthund wird eine Blutprobe eingelagert, die für spätere Untersuchungen wieder herangezogen werden kann. Zuletzt hat der Verband solche Proben durch eine Universität hinsichtlich des Gen-Pools wissenschaftlich durchleuchten lassen. Dabei wurde festgestellt, dass der Große Münsterländer nach wie vor eine genetische Vielfalt besitzt und zurzeit keine Einführung von Fremdblut nötig ist.

 

Die Zuchtpopulation der Großen Münsterländer sind also derzeit nicht zu stark miteinander verwandt, so dass Inzuchtdepressionen vorerst nicht zu erwarten sind. Krankheiten oder Anzeichen wie Epilepsie, Vitalschwächen, Immunstörungen oder Unfruchtbarkeit beim GM bleiben somit weiter die Ausnahme. Mit einer äußerst strengen Zuchtordnung versucht der VGM u.a. das Risiko von erblichen Erkrankungen weiterhin minimal zu halten. 

 

Aber nicht nur der Gesundheitszustand durch die Genetik ist entscheidend, auch der Trainingszustand ist für unsere Hunde von großer Bedeutung. Zu den Jagden sollten nur Hunde mit entsprechender Kondition eingesetzt werden, denn nur so sind Beweglichkeit und Konzentration gewährleistet, um lange Jagdtage durchzustehen und vor Überbeanspruchung sowie Verletzungen weitestgehend geschützt zu sein.

 

Möchte man lange einen vitalen Hund an seiner Seite haben, ist es bei kalten Temperaturen enorm wichtig, einem nassen Hund die Möglichkeit zu geben, sich trocken zu laufen bzw. drinnen aufzuwärmen. Gerade nach einer Entenjagd im kalten Gewässer oder bei nassen Temperaturen nahe des Gefrierpunktes ist dies von entscheidender Bedeutung.

 

Die Widerstandsfähigkeit zeigt sich u.a. auch im Aushalten von Schmerzen. Erfahrungen zeigen, dass Große Münsterländer Enormes "wegstecken" können, bevor man erkennt, dass etwas nicht stimmt. Beobachten Sie Ihren GM deshalb genau und werden Sie hellhörig, wenn sich kleinste Anzeichen bemerkbar machen.

 

Neben den Trainingseinheiten und Einsätzen sollte ebenfalls auf genügend Ruhephasen geachtet werden. Nur mit ausreichender Regenerationszeit kann ein Hund seine Leistungsfähigkeit auch dauerhaft abrufen.

 

Eine wichtige Basis für die Gesundheit macht auch die Ernährung und der Pflegezustand des Hundes aus, denn ohne Wohlbefinden kann sich die Seele auf Dauer nicht gesund erhalten. Mit hochwertigem Futter und guter Pflege kann vielen Krankheiten vorgebeugt werden und man sich so manchen Gang zum Tierarzt ersparen.

 

Die durchschnittliche Lebenserwartung beim Großen Münsterländer liegt bei etwa 12 Jahren.

 

© Text: Franziska Kühl

© Bilder: Franziska Kühl

G R O ß E R   M Ü N S T E R L Ä N D E R   J A G D G E B R A U C H S H U N D

Der  vielseitig einsetzbare Jagdhund für die Wald-, Feld- und Wasserarbeit, vor und nach dem Schuss.


Aktualisierung: 23.09.2024 | Rubrik: Aktuelles

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